Zum Hauptmenü

rel="nofollow" gegen Kommentar-Spam

Jörg Kruse

In einer konzertierten Aktion haben vor drei Tagen die großen Drei im Suchmaschinenmarkt, Google, Yahoo und MSN, den Bloggern den Einsatz des HTML-Attributes rel mit dem Wert "nofollow" empfohlen, um Links in Kommentaren für Spammer zu entwerten, siehe auch Eintrag im Google Blog: Preventing comment spam. Die Suchmaschinen werden gekennzeichnete Links nicht mehr verfolgen, so dass die Kommentar-Spammer keinen Nutzen mehr aus ihnen ziehen können.


<a href="http://www.kommentar-spam.de" rel="nofollow">Kommentar-Spam</a>

Bei dem Attribut rel handelt es sich um keine Neuerfindung, es ist bereits HTML-Standard, wenn auch eher selten im Gebrauch. Der eigentliche Zweck dieses Attributs ist es, den logischen Bezug einer Vorwärtsbeziehung zu kennzeichnen, siehe hierzu auch SELFHTML: Logische Beziehung zum Verweisziel angeben. Das "nofollow" springt von der Funktion her etwas aus der Reihe, ist sicher auch nicht ganz im Sinne der Erfinder, aber rein formal gesehen ist die Wertzuweisung standardkonform, so dass bei dessen Verwendung der (X)HTML-Code weiterhin validiert.

Inwieweit das Entwerten der Links zum Eindämmen des Spams beiträgt, bleibt abzuwarten. Falls der Einsatz des rel Attributes nicht annähernd flächendeckend erfolgt, könnte auch auf Verdacht weitergespammt werden, so wie dies z.B. bei Email- oder Referer-Spam der Fall ist: irgendetwas wird schon hängenbleiben.

Unter Suchmaschinen-Optimierern (SEOs), die über gegenseitigen Linktausch versuchen, das Suchmaschinen-Ranking ihrer Seiten zu verbessern, wird unterdessen befürchtet, dass das nofollow von weniger korrekten Partnern zum heimlichen Entwerten der Partnerlinks missbraucht wird. Nachteile können sich aber auch für die Suchmaschinen selbst ergeben, wenn massenhaft gute Links entwertet werden, wie von der freien Enzyklopädie Wikipedia, welche nun alle externen Links mit dem neuen Attribut kennzeichnet. Auf der einen Seite verfälschen Kommentarlinks von Spammern zwar nicht mehr die Linkpopularität, auf der anderen Seite stehen zur Errechnung derselben weniger Daten aus seriösen Quellen zur Verfügung.

1 Kommentar / Trackback