Nicht mehr rauchen (I)

23.03.2004 Am 04.03.2004 um 21.16 Uhr habe ich die letzte Zigarette ausgedrückt, nachdem ich über 17 Jahre lang mindestens 20 Stück am Tag geraucht habe. Es war nicht der erste Anlauf, das Rauchen aufzugeben, diese Nichtraucher-Phase soll nun aber bis an mein Lebensende reichen.

Nikotin ist ein Gift, das Jahr für Jahr hunderttausende Tabak rauchende Menschen dahinrafft, sei es durch Krebs, Herzinfakt, Raucherbein oder Atemwegserkrankungen. Nikotin ist eine Droge, die schneller abhängig macht als die meisten anderen Drogen, eine einzige Zigarette kann schon ausreichen, um aus einem Nichtraucher einen süchtigen Raucher zu machen. Die Fakten verdrängt ein Raucher, und er muss sich diese erst einmal eingestehen, bevor er sich daran machen kann, sich aus der Sucht zu lösen.

Die Sucht läuft beim Raucher auf zwei Ebenen ab:

  • körperliche Entzugserscheinungen: die sogenannte Schmacht nach Nikotin, die bis zu fünf Tage anhält, nachdem man die letzte Zigarette geraucht hat.
  • psychische Abhängigkeit: Das Rauchen wird auf der geistigen Ebene fest mit einer positiven Wirkung wie Entspannung oder erhöhte Konzentration verknüpft, und der Raucher hat das Gefühl, ohne Zigaretten könne er diese Wirkung nicht erzielen. In Wirklichkeit entsteht die positive Wirkung allerdings dadurch, dass die Entzugserscheinungen beseitigt werden, die er als Nichtraucher gar nicht erst gehabt hätte.

Je nachdem, auf welcher Ebene man ansetzt, kann man drei verschiedene Methoden unterscheiden, das Rauchen aufzugeben:

  1. Entzug nur auf der körperlichen Ebene mithilfe von Kräuterzigaretten, die kein Nikotin enthalten. Dadurch, dass beim Rauchen die positive Wirkung ausbleibt, wird auch die betreffende Assoziation auf der geistigen Ebene gelöst. Beschrieben wird diese Methode ausführlich von Christine Engelbrecht auf ihrer Website Leben ohne Nikotin
  2. Nikotinpflaster erleichtern den körperlichen Entzug, so dass der Raucher in erster Linie dem inneren Druck auf der geistigen Ebene Widerstand leisten muss.
  3. Die ersten beiden Methoden sind nicht unumstritten, da der Raucher die Sucht nur zum Teil bzw. nur phasenweise hinter sich lässt. Eine radikale Entwöhnung sowohl vom Nikotin als auch vom Rauchen beschreibt dagegen Allen Carr in seinem Buch Endlich Nichtraucher!, welches mir persönlich auch sehr geholfen hat bei der geistigen Vorbereitung zu meinem Entzug.

Die ersten Tage (körperlicher Entzug) und Wochen (Entzug auf der mentalen Ebene) waren nicht immer ganz einfach. Hilfreich ist die Unterstützung von Familie, Freunden und Bekannten. Nun können Noch-Nie-Raucher die Probleme eines Nicht-Mehr-Rauchers nur sehr bedingt nachvollziehen, während andere Raucher sich oft nicht mit dem Rauchen Aufgeben auseinander setzen möchten. Zum Glück gibt es im Internet auch Communities von und für Nicht-Mehr-Raucher, wie das Forum Nichtraucher werden - und bleiben! und das Forum von ohnerauchen.de, in denen man Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig Mut machen kann.

Für mich ist nach neunzehn Tagen das Schlimmste wohl überstanden, und ich fühl mich jetzt bereits wesentlich wohler als vor der letzten Zigarette. Ich kann nur jeden Raucher ermutigen, das Rauchen aufzugeben - es lohnt sich - in vielerlei Hinsicht!

Fortsetzung: Nicht mehr rauchen (II)