Suchmaschinen-Spam erregt die Gemüter

23.09.2003 Suchmaschinen-Spam, das Zumüllen von Suchergebnis-Seiten mit bloßen Weiterleitungen, Mehrfachlistungen und irrelevanten Ergebnissen gibt es schon länger. Nun ist aber ein Ausmaß erreicht, dass das Thema ausführlicher in der Öffentlichkeit behandelt wird, so auf heise.de: Google-Spammer müllen die Suchergebnisse zu, und auf stern.de: Die Vermüllung von Google. Die neueste Ausgabe der c't enthält darüber hinaus einen ausführlichen Bericht zu dem Thema.

Ich selbst durfte vor ein paar Tagen erleben, dass mit den Suchbegriffen "Trojaner Sicherheit" bei Google von den 30 ersten Suchergebnissen 28 auf die Website von tenovis.de weiterleiteten (inzwischen führen die Weiterleitungen ins Nichts, siehe auch den betreffenden Foren-Thread bei Abakus-Internet-Marketing). Ob allgemein ein Spamreport an Google Abhilfe schafft, ist umstritten, die Verlautbarungen von Google legen nahe, dass bei dem immensen Index von mehr als 3 Milliarden Seiten nur noch selten manuell eingegriffen wird - stattdessen wird an einer Verbesserung von automatisierten Filtern gearbeitet. In so einem drastischen Fall ist es sicher ein Versuch wert, und ganz nutzlos sind die Spam-Reports nicht, sie dienen vermutlich zumindest als Material zum Testen neuer Filter.

Unter der Domain spam-report.de ist übrigens vor ein paar Tagen die Website eines engagierten Webmasters an den Start gegangen. Anhand von konkreten Beispielen wird aufgezeigt, wie man die Techniken des Suchmaschinen-Spam erkennen kann. Die Site kommt zur rechten Zeit, denn sie weist auch auf die Unterschiede zwischen Spamming und sauberer Optimierung hin. Die Ausmaße des Suchmaschinen-Spam darf nicht dazu führen, dass auch SEOs (Search Engine Optimizer, Suchmaschinen-Optimierer) verurteilt werden, die ohne unlautere Tricks versuchen, hart erarbeitete, nützliche Inhalte an relevanter Stelle zu platzieren.

Update 27.09.2003: inzwischen sind die 28 Ergebnisse bei Google zum Suchbegriff "Trojaner Sicherheit" verschwunden.

Weitere Webnotiz zum Thema: 10 Ausreden für Suchmaschinen-Spamming